Die PET/CT bzw, PET/MRT ist eine kombinierte bildgebende Untersuchung, die die funktionelle Information aus der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit den detaillierten anatomischen Bildern der Computertomographie (CT) bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) vereint.
Die PET/CT wird häufig in der Onkologie eingesetzt, um Tumoren zu erkennen, ihre Ausbreitung im gesamten Körper zu beurteilen und die Therapieplanung zu unterstützen. Auch in der Neurologie und Kardiologie kommt sie verstärkt zum Einsatz. Die PET/MRT ist zusätzlich bei Fragestellungen hilfreich, bei denen die Weichteildarstellung von besonderer Bedeutung ist, wie z.B. bei Hirntumoren, Morbus Alzheimer oder Herzkrankheiten.
Eine entscheidende Komponente bei nuklearmedizinischen Untersuchungen ist die verwendete Spürsubstanz ("Tracer"), da diese gezielt bestimmte Stoffwechselprozesse, Rezeptoren oder physiologische Vorgänge im Körper sichtbar macht. Kontinuierlich werden neue Tracer, die präzisere Diagnosen, schnellere Untersuchungen oder eine individuellere Therapieplanung ermöglichen, entwickelt.
Bei PET-Untersuchungen ist die Unterscheidung zwischen den einzelnen eingesetzten Substanzen besonders relevant, da verschiedene Tracer unterschiedliche biologische Prozesse abbilden und somit ganz unterschiedliche Fragestellungen beantworten können.
Mithilfe von PET/CT und PET/MRT lassen sich bösartige Tumorerkrankungen im ganzen Körper zuverlässig erkennen und beurteilen. Die PET zeigt die Stoffwechselaktivität der Tumorzellen, da diese häufig mehr Glukose aufnehmen als gesundes Gewebe. So wird z.B. eine Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Gewebsveränderungen ermöglicht. Die CT bzw. MRT liefern zusätzlich präzise Schnittbilder des Körpers für eine eindeutige anatomische Zuordnung. Beide Verfahren zusammen gestatten eine exakte Krankheitsdiagnose, Therapieplanung und Verlaufskontrolle.
Mit der Herz-PET/CT oder -PET/MRT können wichtige Informationen über die Funktion und Durchblutung des Herzmuskels gewonnen werden. Die PET beurteilt, wie gut das Herz mit Blut und Sauerstoff versorgt wird und ob Zellen geschädigt oder vernarbt sind. Die CT bzw. MRT bildet präzise Strukturen der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels ab. Auf diese Weise können geschädigte, narbige oder entzündlich veränderte Bereiche von gesundem Gewebe unterschieden, Engstellen der Gefäße erkannt und die Planung von Operationen oder Revaskularisierungen unterstützt werden.
Durch eine Hirn-PET/CT oder -PET/MRT können Funktionsveränderungen des Gehirns sichtbar gemacht werden, die auf neurodegenerative Prozesse hinweisen. Die PET gibt Aufschluss über die Stoffwechselaktivität bestimmter Hirnareale und die Funktionsfähigkeit einzelner Nervenzellen, CT bzw. MRT stellen strukturelle Informationen bereit. So lassen sich unterschiedliche Demenzformen voneinander abgrenzen, der Verlauf von Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson beurteilen und Funktionsstörungen frühzeitig erkennen.
Aufgrund ihrer hohen Genauigkeit und Bildauflösung werden PET/CT und PET/MR auch bei speziellen Fragestellungen eingesetzt, wie etwa beim kongenitalen Hyperinsulinismus oder primären Hyperparathyreoidismus. Die PET identifiziert, welche Zellen besonders aktiv sind, während CT oder MRT Lage und Größe der Drüsen darstellen. So lassen sich überaktive oder pathologische Herde zuverlässig detektieren, die Operationsplanung gezielt vorbereiten und die Behandlung der Erkrankungen optimal unterstützen.
Die [18F]FDG-PET/CT ist der Klassiker unter den PET/CT-Untersuchungen. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass Krebszellen verstärkt Zucker aufnehmen. Aus diesem Grund wird dem Patienten/der Patientin eine schwach radioaktiv markierte Zuckerlösung (Glukose) verabreicht, die sich in bösartigen Zellen anreichert. Im PET/CT-Bild kann der Arzt/die Ärztin erkennen, wo im Körper sich Tumorzellen befinden.
Die [18F]FDG-PET/CT wird von den gesetzlichen Krankenkassen für bestimmte Erkrankungen übernommen, unter anderem zur Beurteilung von Lungenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und bestimmten Lymphomen, zur Abklärung unklarer Lungenbefunde sowie zur gezielten Planung von Operationen oder Biopsien. Für andere Krebsarten oder Fragestellungen erfolgt eine Kostenübernahme meist nur im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) oder klinischer Studien.
Die [18F]FAPI-PET/CT ist ein neues, innovatives Verfahren, das in der Krebsdiagnostik zunehmend an Bedeutung gewinnt. FAPI ist ein Protein, das in vielen Tumoren vorkommt und sich in deren Umgebung anreichert. Mit einem radioaktiv markierten FAPI-Inhibitor kann der Arzt/die Ärztin Bereiche erkennen, in denen das Gewebe auf Krankheit reagiert oder Tumoren das umliegende Gewebe verändern. So lassen sich Tumoren in verschiedenen Organen, wie der Leber, der Bauchspeicheldrüse oder der Lunge, präzise lokalisieren und beurteilen.
Obwohl die [18F]FAPI-PET/CT noch nicht allgemein verfügbar ist, zeigen aktuelle Forschungen ihr großes Potenzial für eine präzise Tumordiagnostik. In Zukunft könnte sie eine wertvolle Ergänzung zu den bereits etablierten bildgebenden Verfahren sein.
Die [18F]FLT-PET/CT misst die Zellproliferation und gibt somit Aufschluss über die Aktivität von Tumoren. Da Krebszellen oft eine hohe Teilungsrate haben, reichert sich diese Substanz besonders in solchen Bereichen an. So können Ärztinnen und Ärzte erkennen, wie aktiv Tumorzellen wachsen.
Die [18F]FLT-PET/CT ist besonders vielversprechend bei Weichteilsarkomen, einigen Lymphomen und anderen Tumoren mit hoher Zellteilungsrate, da sie hier die Therapieantwort frühzeitig sichtbar machen und die Prognose genauer einschätzen kann. Trotz dieser Möglichkeiten ist ihre Anwendung in der klinischen Praxis in Deutschland noch nicht standardisiert, und eine Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen erfolgt in der Regel nur im Rahmen von klinischen Studien.
Die [18F]NaF-PET/CT wird eingesetzt, um Veränderungen im Knochenstoffwechsel sichtbar zu machen. Die radioaktive Substanz reichert sich besonders in Bereichen an, in denen Knochen neu gebildet oder umgebaut wird, zum Beispiel bei Knochenmetastasen, Frakturen oder entzündlichen Prozessen. Sie erkennt frühzeitig selbst kleinste Veränderungen, sodass Therapieentscheidungen gezielt geplant werden können.
In Deutschland ist ihre Anwendung noch nicht flächendeckend standardisiert, und die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen erfolgt meist nur im Rahmen von klinischen Studien.
PSMA ist ein Protein, das in Prostatazellen – insbesondere in Tumorzellen – stark exprimiert wird. Radiomarkierte [68Ga]/[18F]PSMA-Liganden reichern sich gezielt in diesen Zellen an. Lymphknoten- und Fernmetastasen können sehr genau lokalisiert werden. Mit der [68Ga]/[18F]PSMA-PET/CT lässt sich daher eine gezielte Therapieplanung für eine Operation oder Bestrahlung durchführen, zudem kann die Notwendigkeit einer systemischen Therapie überprüft werden. Sie wird inzwischen auch bei niedrigen PSA-Werten zur Ausbreitungs- und Rezidivdiagnostik eingesetzt.
Die [68Ga]/[18F]PSMA-PET/CT wird zudem vor einer [177Lu]PSMA-Therapie benötigt, um sicherzustellen, dass die Tumorzellen ausreichend PSMA exprimieren. Nur Tumorzellen mit hoher PSMA-Dichte nehmen das Radiopharmakon auf, wodurch die Strahlung direkt im Tumorgewebe freigesetzt werden kann.
Bis auf die Indikation zur Durchführung einer [177Lu]PSMA-Therapie ist die [68Ga]/[18F]PSMA-PET/CT noch keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wird jedoch zunehmend im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Tumorgruppe 3, angeboten.
Prostatakrebszellen teilen sich schneller als normales Gewebe und benötigen dafür mehr Bausteine für die Zellmembranen, das Cholin. Daher wird das dem Körper injizierte radioaktiv markierte Cholin von den Tumorzellen verstärkt aufgenommen und in der PET/CT sichtbar gemacht. Die Cholin-PET/CT wird v.a. zur Rezidivdiagnostik bei steigenden PSA-Werten nach Operation oder Strahlentherapie eingesetzt.
Mit Etablierung des PSMA, für das eine höhere diagnostische Genauigkeit nachgewiesen wurde, gilt die PSMA-PET/CT dem Cholin überlegen und hat die Cholin-PET/CT in der Prostatakarzinomdiagnostik zunehmend verdrängt. Dennoch bleibt die Cholin-PET/CT ein wertvolles Verfahren, insbesondere in speziellen Situationen, und die Wahl des geeigneten Diagnostikverfahrens sollte individuell in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten erfolgen.
Viele neuroendokrine Tumoren (NETs) zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf ihrer Zelloberfläche Somatostatinrezeptoren in hoher Dichte exprimieren. Diese Eigenschaft macht sich die PET/CT zunutze, indem der verabreichte Tracer [68Ga]/[64Cu]DOTATOC/DOTATATE gezielt an diese Somatostatinrezeptoren bindet. Auf diese Weise können Primärtumoren, Lymphknoten- und Fernmetastasen präzise dargestellt und die Ergebnisse in die Therapieplanung sowie Verlaufskontrolle einbezogen werden.
Darüber hinaus ist die [68Ga]/[64Cu]DOTATOC-/DOTATATE-PET/CT und der Nachweis einer ausreichenden Expression von Somatostatinrezeptoren auf den Tumorzellen Voraussetzung für die Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT), da nur so die radioaktiv markierten Therapeutika gezielt an die Tumoren binden und wirksam sein können.
Die [68Ga]/[64Cu]DOTATOC/DOTATATE-PET/CT ist noch keine reguläre Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung für alle NET-Patienten. Sie kann jedoch im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Tumorgruppen 1, 4–7 und 9, oder von klinischen Studien durchgeführt werden.
Die [18F]SiTATE-PET/CT ist ein relativ neues Verfahren in der bildgebenden Diagnostik neuroendokriner Tumoren (NETs). Sie nutzt einen Fluor-18-markierten Somatostatinrezeptor-Liganden, um Tumoren mit hoher Rezeptorexpression präzise darzustellen. Im Vergleich zu etablierten Methoden wie der [18Ga]DOTATOC/DOTATATE-PET/CT bietet [18F]SiTATE Vorteile wie eine längere Halbwertszeit, was den Transport und die Verfügbarkeit des Tracers erleichtert.
Aktuell wird [18F]SiTATE-PET/CT im Rahmen klinischer Studien oder über §13-2b-Studienzulassungen durchgeführt, sofern eine entsprechende Genehmigung vorliegt. Sie stellt jedoch eine vielversprechende Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten bei NETs dar.
[18F]FET ist ein Marker für Aminosäuretransport und Zellproliferation und gehört zu den Standardtracern für den Nachweis, die Ausdehnungsdiagnostik und die Therapiekontrolle von Hirntumoren (z. B. Gliome). Da Tumorzellen auf ihrer Oberfläche eine Art Schleuse für Aminosäuren besitzen, lassen sie [18F]FET, das sich wie eine Aminosäure verhält, ein, wodurch sich diese Substanz verstärkt in Tumorzellen anreichert. Ein gesundes Gehirn nimmt dagegen fast kein [18F]FET auf, wodurch sich Tumoren sehr gut von normalem Gewebe differenzieren lässt. Aus diesem Grund eignet sich die [18F]FET-PET/CT bzw. -PET/MRT auch für die Abgrenzung von Tumor vs. Narbengewebe oder Strahlenschäden.
Eine Untersuchung mit der [18F]FET-PET/CT ist bislang keine reguläre Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung, kann aber im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Tumorgruppe 7, durchgeführt werden.
Das Wirkprinzip von [11C]Methionin ist dem von [18F]FET sehr ähnlich: Beide Tracer gelangen über spezielle Aminosäuretransporter in Tumorzellen. [11C]Methionin wird dabei zusätzlich direkt für den Eiweißaufbau genutzt, da es sich um eine natürliche Aminosäure handelt, die der Körper für die Proteinsynthese benötigt. Ein Nachteil ist die sehr kurze Halbwertszeit von etwa 20 Minuten, weshalb der Tracer unmittelbar vor Ort hergestellt werden muss.
Anders als die [18F]FET-PET/CT bzw. -PET/MR, die über die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten zugänglich ist, ist [11C]Methionin nur in spezialisierten Zentren verfügbar und wird von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nur in Ausnahmefällen erstattet.
[124I]Iod ist ein radioaktives Iod-Isotop, das aktiv von Schilddrüsenzellen über spezielle Transportmechanismen (Natrium-Iodid-Symporter, NIS) aufgenommen wird. Auch Tumorzellen von differenzierten Schilddrüsenkarzinomen besitzen diese Aufnahmewege, sodass sich der Tracer gezielt im Tumor oder in Metastasen anreichert. Auf diese Weise kann die PET/CT sowohl die Ausbreitung des Tumors als auch verbliebenes Gewebe nach einer Schilddrüsenoperation zuverlässig sichtbar machen.
Im Vergleich zur klassischen [131I]Iod-Szintigraphie bietet die [124I]Iod-PET/CT eine deutlich höhere räumliche Auflösung, wodurch auch kleine Metastasen präzise lokalisiert werden können. Die Aufnahme von [124I]Iod durch Schilddrüsenzellen und differenzierte Tumorzellen ist direkt relevant für die Radioiodtherapie, weil sie zeigt, welche Tumorbereiche Iod aufnehmen und somit mit radioaktivem Iod behandelt werden können. Außerdem hilft die [124I]Iod-PET/CT, Patienten zu identifizieren, bei denen das Tumorgewebe Iod unzureichend aufnimmt, sodass alternative Therapien in Betracht gezogen werden müssen.
Die [124I]Iod-PET/CT gehört nicht zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung, kann jedoch im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Tumorgruppe 1 und 6, abgerechnet werden.
[18F]Tetrafluorborat ([18F]TFB) nutzt denselben Transportmechanismus über den Natrium-Iodid-Symporter (NIS) wie [124I]Iod, um Schilddrüsenzellen und Tumorgewebe gezielt sichtbar zu machen. Während [124I]Iod eine lange Halbwertszeit hat und sich besonders für exakte Therapieplanung eignet, ist [18F]TFB einfacher herzustellen und liefert schnellere Untersuchungen mit sehr klaren Bildern.
Die Verfügbarkeit von [18F]TFB für die PET/CT-Untersuchung bei Schilddrüsenkarzinomen ist derzeit in Deutschland noch eingeschränkt und erfolgt hauptsächlich im Rahmen von klinischen Studien oder in spezialisierten Forschungszentren. Dennoch deuten aktuelle Studienergebnisse darauf hin, dass die [18F]TFB-PET/CT eine vielversprechende Alternative zur traditionellen [131I]Iod-Szintigraphie darstellen könnte.
Die [18F]FDG-PET/CT zeigt den Zuckerstoffwechsel des Herzmuskels an. Während narbiges Gewebe durch einen Infarkt kein FDG aufnimmt, „leuchtet“ ein gesunder Herzmuskel in der PET-Aufnahme. Auf diese Weise kann die Herzmuskelvitalität beurteilt werden, z. B. vor einer geplanten Operation oder Revaskularisierung.
Die [18F]FDG-PET/CT ist ebenfalls nützlich, um entzündliche Herzerkrankungen wie Myokarditis oder Sarkoidose zu erkennen. Die Kosten werden im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Schwerwiegende immunologische Erkrankungen, Erkrankungsgruppe 1, für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten übernommen.
Bei den Tracern [13N]Ammoniak, [82Rb]Rubidium und [15O]Wasser liegt der Fokus auf der myokardialen Perfusion, das heißt, die Durchblutung des Herzmuskels kann gemessen werden. In der PET/CT wird so sichtbar, welche Bereiche des Herzmuskels gut durchblutet sind und wo möglicherweise Engstellen der Herzkranzgefäße vorliegen, wie es etwa bei koronaren Herzkrankheiten der Fall ist.
In manchen Fällen wird zusätzlich eine Perfusions-PET zusammen mit einer [18F]FDG-PET durchgeführt, um zwischen perfusionsgestörtem, aber vitalem Myokard und nicht vitalem Narbengewebe zu unterscheiden.
Beim Tracer [18F]FDG wird sich die Eigenschaft der Neuronen zunutze gemacht, die Glukose benötigen. Nehmen Bereiche des Gehirns wenig FDG auf, bedeutet dies, dass es sich um weniger stoffwechselaktive (hypometabole) Regionen handelt, die auf einen neuronalen Funktionsverlust hinweisen. Funktionell beeinträchtigtes Gewebe wird auf diese Weise sichtbar, noch bevor strukturelle Veränderungen in der CT oder MRT sichtbar sind.
Die [18F]FDG-PET/CT oder -PET/MR wird zur Differenzialdiagnose von Demenzformen eingesetzt (z. B. Alzheimer vs. frontotemporale Demenz) sowie zur Verlaufskontrolle neurodegenerativer Erkrankungen.
Wenngleich die [18F]FDG-PET/CT nicht regulär von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird, kann sie im Rahmen der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), Tumorgruppe 7, durchgeführt werden.
Die PET/CT mit [18F]DOPA wird genutzt, um das dopaminerge System im Gehirn sichtbar zu machen, also die Nervenenden in den Basalganglien, die Dopamin produzieren. Der Tracer wird im Körper zu Dopamin umgewandelt, sodass seine Aufnahme zeigt, wie gut diese Nervenzellen funktionieren. In der PET/CT ist eine verringerte Aufnahme von [18F]DOPA im Striatum oder Putamen ein Hinweis darauf, dass die Dopamin-produzierenden Nervenzellen geschädigt sind.
Die Untersuchung wird vor allem eingesetzt, um Parkinson-Erkrankungen und andere ähnliche Bewegungsstörungen zu diagnostizieren und um degenerative Parkinson-Syndrome von solchen durch andere Ursachen zu unterscheiden. Die Kosten werden in der Regel nicht von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
[18F]Amyloid-Tracer dienen dem Nachweis von Amyloid-Plaques im Gehirn, die als charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Krankheit gelten, oft bereits bevor klinische Symptome wie Gedächtnisstörungen auftreten. Ein positiver Befund zeigt das Vorhandensein von Amyloid-Ablagerungen, was auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz hindeuten kann. Ein Negativbefund schließt eine Alzheimer-Erkrankung sehr wahrscheinlich aus und hilft, andere Ursachen für kognitive Einschränkungen zu suchen.
Vor dem Hintergrund der Zulassung des Alzheimer-Medikaments Leqembi (Wirkstoff: Lecanemab) gewinnt die [18F]Amyloid-PET vermehrt an Bedeutung. Eine Voraussetzung für die Behandlung ist der Nachweis von krankhaften Amyloid-beta-Ablagerungen im Gehirn, entweder durch eine Lumbalpunktion oder mittels [18F]Amyloid-PET.
Die [18F]Amyloid-PET/CT bzw. -PET/MR ist zwar keine reguläre Kassenleistung, doch ihre Kosten werden aktuell im Rahmen der Erprobungsstudie ENABLE des Gemeinsamen Bundesausschusses übernommen.
Die PET/CT mit [18F]Tau-Tracern dient der Darstellung von Tau-Protein-Ablagerungen, sogenannten Neurofibrillen, die für Tauopathien typisch sind. Der Tracer bindet selektiv an pathologische Tau-Proteinaggregate, sodass deren Verteilung und Ausmaß im Gehirn sichtbar werden.
Klinisch wird die Untersuchung zur Diagnostik und Verlaufskontrolle von Alzheimer sowie anderer Tauopathien, wie z. B. der Frontotemporalen Demenz, eingesetzt. In der PET/CT zeigen Regionen mit erhöhter Tau-Aufnahme die Stellen im Gehirn, an denen Neuronenschädigungen bestehen, und diese Befunde korrelieren in der Regel mit der klinischen Symptomatik der Patienten.
Derzeit ist die [18F]Tau-PET/CT bzw. -PET/MRT keine Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung und wird daher nicht standardmäßig erstattet.
Nebenschilddrüsenadenome sind häufig die Ursache für eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus). Dabei wird zu viel Parathormon produziert, was schwere Organschäden verursachen kann. Die einzige Heilung besteht in der Operation, bei der die betroffene Drüse gezielt entfernt wird.
Da Nebenschilddrüsen sehr klein sind und ihre Lage im Halsbereich stark variieren kann, ist eine präzise Bildgebung vor der Operation besonders wichtig. Überaktive Nebenschilddrüsenzellen, wie sie bei Adenomen oder Hyperplasien vorkommen, benötigen für ihre gesteigerte Aktivität vermehrt Membranbausteine und nehmen daher Cholin, einen wichtigen Baustein der Zellmembranen, verstärkt auf.
Dieses Verhalten macht sich die [18F]Cholin-PET/CT zunutze: Das Radiopharmakon reichert sich gezielt in den aktiven Zellen an und wird in der PET sichtbar. So lässt sich das Adenom zuverlässig vom umliegenden Gewebe abgrenzen und seine genaue Lage im Hals- oder Mediastinalbereich bestimmen.
Die [18F]Cholin-PET/CT bietet eine höhere Genauigkeit als herkömmliche bildgebende Verfahren und erleichtert die Operationsplanung. Aktuell werden die Kosten der Untersuchung jedoch nicht standardmäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Für eine präzise präoperative Lokalisation kann auch die [11C]Methionin-PET/CT einen wichtigen Beitrag leisten. Methionin ist eine essenzielle Aminosäure, die in Zellen mit erhöhter Proteinsynthese verstärkt aufgenommen wird. Überaktive Nebenschilddrüsenzellen, wie sie bei Adenomen oder Karzinomen vorkommen, zeigen daher eine deutlich erhöhte Methioninaufnahme. Dies ermöglicht es, den pathologischen Herd mittels PET präzise sichtbar zu machen und seine exakte Lage im Hals oder Mediastinum zu bestimmen.
Die [11C]Methionin-PET/CT hat sich besonders bei wiederkehrendem oder anhaltendem Hyperparathyreoidismus bewährt, wenn andere Bildgebungen keine eindeutige Lokalisation zeigen. Sie kann als Alternative zur [18F]/[11C]-Cholin PET/CT eingesetzt werden.
Da das Radionuklid 11C eine sehr kurze Halbwertszeit von etwa 20 Minuten hat, kann die Untersuchung nur in Zentren mit eigenem Zyklotron durchgeführt werden. Zudem ist sie derzeit keine Kassenleistung in der Routineversorgung.
Der kongenitale Hyperinsulinismus (CHI) ist eine seltene, meist genetisch bedingte Erkrankung im Säuglings- und Kindesalter, bei der die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin produziert. Dies kann zu gefährlichen Unterzuckerungen führen, die bleibende neurologische Schäden verursachen können.
Im Gegensatz zur diffusen Form, bei der die gesamte Bauchspeicheldrüse betroffen ist, lässt sich die fokale Form, bei der nur ein kleiner Bereich betroffen ist, operativ behandeln – meist mit vollständiger Heilung. Voraussetzung dafür ist die exakte Lokalisierung des Herdes mittels [18F]DOPA-PET/CT oder -PET/MRT zur Unterscheidung von fokalem und diffusem CHI und zur präzisen Operationsplanung.
[18F]DOPA nutzt die Eigenschaft überaktiver β-Zellen, besonders viel DOPA aufzunehmen. Dies wird in der PET/CT sichtbar, wodurch fokale Herde von diffusen Formen unterschieden und die genaue Lage – Kopf, Körper oder Schwanz der Bauchspeicheldrüse – bestimmt werden kann.
Die Untersuchung wird nicht standardmäßig von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen; eine individuelle Kostenübernahme sollte beantragt werden.
Eine neue vielversprechende Substanz zur Unterscheidung zwischen fokalem und diffusem CHI stellt [68Ga]NODAGA-Exendin-4 dar. Sie bindet gezielt an GLP-1-Rezeptoren auf den insulinproduzierenden β-Zellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch auch sehr kleine fokale Herde präzise dargestellt werden können. Die Untersuchung ermöglicht eine exakte räumliche Zuordnung in Kopf, Körper oder Schwanz der Bauchspeicheldrüse und unterstützt so die Operationsplanung.
Wenngleich bislang weniger Langzeitdaten als mit [18F]DOPA vorliegen, zeigen die bisherigen Erfahrungen eine sehr hohe Aussagekraft und exzellente Spezifität. Auch für diese PET/CT muss derzeit eine individuelle Kostenübernahme beantragt werden, da die Untersuchungskosten nicht standardmäßig von der GKV übernommen werden.