Persönlichkeiten der deutschen Nuklearmedizin
Prof. Dr. Willi-Ernst Adam
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Schule / Studium / Weiterbildung
Schulausbildung
1932 - 1936 Grundschule Dortmund
1937 - 1943 Mittelschule
1943 Oberschule Dortmund
1943 - 1945 Luftwaffenhelfer, Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht (Sanitätsgruppe)
1946 Ergänzungsunterricht zum Abitur
Studium
1947 - 1953 Medizinstudium in Heidelberg (Staatsexamen)
1953 Approbation
Weiterbildungen
1953 - 1954 Assistenzarzt Innere Medizin Dortmund (Weiterbildung Pathologie, Urologie, Radiologie)
1960 Facharzt für Radiologie
1962 - 1964 Institut für Strahlenkunde Erlangen-Nürnberg (Prof. Wachsmann)
1964 Radiologische Klinik Gießen (Prof. Barth)
1964 Universitätsklinik Freiburg und Heidelberg (Prof. Scheer), Weiterbildung in Nuklearmedizin
Promotion / Habilitation
1953 Promotion
4.2.1969 Venia Legendi für das Fach „Röntgenologie und Nuklearmedizin“, Thema: „Experimentelle und klinische Untersuchungen zur quantitativen Analyse von Messdaten der Szintillationskamera nach Anger.“
Akademische Lehrer, „Weg-Gefährten“, Schüler
Prof. Scheer, Heidelberg
Leitende Positionen und Ordinariat
1965 - 1967 Leiter der Isotopenabteilung der W.C. Röntgenklinik und Medizinischen Klinik der Universität Gießen
1967 Aufbau der Sektion Nuklearmedizin und Planung der Radiologie der Neugründung Mediz. Hochschule (später Uni) Ulm
1967 - 1973 Leiter der Nuklearmedizinischen Sektion des Zentrums für Innere Medizin und Kinderheilkunde der Universität Ulm
1.5.1973 Erhebung der Nuklearmedizinischen Sektion des Zentrums für Innere Medizin und Kinderheilkunde der Universität Ulm in eine eigene Abteilung
1973 - 1980 Leiter der Abteilung Nuklearmedizin des Departments Radiologie der Universität Ulm
1973 Außerplanmäßiger Professor
24.6.1980 Berufung auf das Ordinariat (C4) Radiologie III (Nuklearmedizin)
31.3.1991 gesetzlicher Ruhestand. Für ein weiteres Jahr Vertretung des eigenen Lehrstuhl bis zum Dienstantritts des Nachfolgers Prof. Dr. S. Reske
Akademische Selbstverwaltung
1976 - 1979 Dekan der klinisch-medizinischen Fakultät der Uni Ulm
1979 - 1981 Vertreter der Professoren im Kleinen Senat der Uni Ulm
1983 - 1985 Prorektor der Uni Ulm
Tätigkeiten international
1972 Von Euratom (Brüssel) benannter Verantwortlicher des 4. Kurses der Europäischen Gemeinschaft für die Anwendung von Radioisotopen in der Medizin, Ulm – Reisensburg
11.11.68 Einladung von der Cyclotron Unit des Medical Research Council am Hammersmith Hospital London zur Kooperation „Quantitative Szintigraphie“ (Ulm) und „Cyclotron produced Radionuclides“ (London)
Daten- und Wissenschaftleraustausch zwischen dem NIH, Bethesda (USA), Dr. Green, und Ulm zur Beurteilung der Verlässlichkeit der Phasenscans
1982 - 1983 Vorsitzender der SMNE (Society Nuclearmedicine Europe)
13.-16.9.1983 Internationaler Kongress der Gesellschaft für Nuklearmedizin in Europa in Ulm
Ehrungen und Auszeichnungen
21.7.1981 Wissenschaftspreis der Stadt Ulm
1985 Verleihung der Hevesy Lecture Medal London
1988 Berufener Fellow der European Society of Cardiology (FESC)
1988 Ehrenmitglied der Schweizer Gesellschaft für Nuklearmedizin (SGNM)
2004 Verleihung der Hevesy Medal der DGNM (Rostock)
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit
Entwicklung der Methodik „Funktionsszintigraphie“
Vorteile dieser Methodik sind die Auswahl der „region of interest“, exakte Abgrenzung des Organs oder von Teilbereichen des Organs (anfänglich mit Hilfe eines aufgesetzten Photomultipliers).
Tierexperimentelle und Klinische Anwendungen:
- In der Pneumologie (Radiospirometrie)
Die Funktionsszintigraphie ist die Methode der Wahl bei allen Lungenfunktionsuntersuchungen, die detaillierte Informationen über die Lungenmorphologie und Funktion anstreben. - Nephrologie
Intrarenale Hämodynamik mit Xenon 133 bei Nierenarterienstenose. - Kardiologie:
Den größten Erfolg feierte die Funktionsszintigraphie in der Kardiologie bei getriggerten (steady state) Untersuchung. Sie erbrachte eine Fülle von parametrischen Scans, von denen das sog. Phasenscan (Phase analysis) besonders in Japan und in den USA außerordentlich großer Beachtung fand.