Persönlichkeiten der deutschen Nuklearmedizin
Prof. Dr. Wilhelm Börner
© privat
Gestorben 2011
Schule / Studium / Weiterbildung
Schulausbildung
1933-1938 Volksschule
1938-1947 naturwissenschaftliches Gymnasium
1943-1945 Kriegsdienst: Luftwaffenhelfer, RAD, Offiziersanwärter bei der Kriegsmarine (seemännische Laufbahn), Kriegsgefangenschaft
1947 Abitur
Studium
1947-1953 nach Aufbaudienst an der Universität Erlangen Studium der Medizin
14.01.1954 Staatsexamen
Weiterbildungen
1954 Weiterbildung auf dem Gebiet der Strahlenbiologie und Strahlentherapie (Prof. Dr. Dr. G. Barth / Prof. Dr. F. Wachsmann), Abteilung für Strahlentherapie der med. Univ.-Klinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. U. Henning)
01.05.1955 Approbation
1955 Mitarbeiter des klinisch-chemischen Labors der med. Univ.-Klinik Erlangen (Leiter: Dr. K.H. Kimbel, Direktor: Prof. Dr. U. Henning)
1955 Besuch der Internat. Isotopenschule des Atomic Energy Research Establishment in Harwell der brit. Atomenergiebehörde
1955 bis 1961 Weiterbildung in Innerer Medizin an der med. Univ.-Poliklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. H. Franke)
1956 Besuch von auf dem Gebiet der Nuklearmedizin führenden Kliniken in Großbritannien (in London, Oxford, Cambridge, Sheffield, Manchester)
1957 Weiterbildung in Nuklearmedizin an britischen Universitätskliniken London und Sheffield
Januar 1961 Arzt für Innere Medizin
1966 Besuch von führenden Forschungszentren in den USA auf dem Fachgebiet der Nuklearmedizin auf Einladung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (in Boston, New York, Washington, Chicago, San Francisco, San Diego, Phoenix, Idaho Falls)
Promotion / Habilitation
15.01.1954 Promotion zum Dr. med. „Über den strahlenbiologischen Vergleich von Röntgen- und Elektronenstrahlen an der Ratte“ (Prof. Dr. Dr. G. Barth / Prof. Dr. F. Wachsmann)
Dez. 1961 Habilitation an der med. Fakultät der Universität Würzburg für Innere Medizin insbesondere Nuklearmedizin mit der Arbeit: „Ein neuer Radiojodkurztest zur Schilddrüsenfunktionsprüfung mit gleichzeitiger Beurteilung der peripheren Hormonjodversorgung“
Akademische Lehrer, „Weg-Gefährten“, Schüler
Akademische Lehrer
Prof. Dr. Dr. G. Barth, Erlangen
Prof. Dr. F. Wachsmann, Erlangen
Prof. Dr. H. Franke, Würzburg
Weggefährten
Prof. Dr.med. Werner Strik
Schüler
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christoph Reiners
Prof. Dr.med. Wolfgang Becker
Prof. Dr.med. Christoph Eilles
Prof. Dr.med. Peter Schneider
Dr. med. Günter Ruppert
Leitende Positionen und Ordinariat
März 1962 Ernennung zum Privatdozenten
Dez. 1966 Ernennung zum Abteilungsvorsteher der Abteilung für Nuklearmedizin der med. Univ.-Poliklinik der Universität Würzburg
März 1968 Ernennung zum apl. Professor der inneren Medizin insbesondere Nuklearmedizin
März 1976 Ernennung zum Leiter der neu eingerichteten selbstständigen Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Würzburg
August 1987 Ruf auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Nuklearmedizin an der med. Fakultät der Universität Würzburg, Ernennung zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Würzburg
1958-1990 Auf- und Ausbau der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Würzburg einschließlich einer Betten- und Strahlenunfallstation
Tätigkeiten in der DGN
Gründungsmitglied der DGNMitwirkung in Ausschüssen und Arbeitsgemeinschaften
Gründungsmitglied der AG Schilddrüse der DGN
Tätigkeit im DGN-Vorstand
1992 Präsident der Jahrestagung der DGN in Würzburg
Mitgliedschaften in Regionalgesellschaften
Gründungsmitglied der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin
Ausrichtung von Regional- und Jahrestagungen
Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin in Würzburg (1979) und München (1987)
Tagung der AG Schilddrüse der DGN in Würzburg (1985)
Präsident der Jahrestagung der DGN in Würzburg (1992)
Gremienarbeit in Deutschland
- Korrespondierendes Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft seit 1974
- Gründungsmitglied und Mitglied des Beirats der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie 1980-1986
- Mitglied des Ausschusses „Medizin und Strahlenschutz“ der Strahlenschutzkommission des Bundesministers des Inneren seit 1982
- Vorsitzender der AG „Qualitätssicherung in der Nuklearmedizin und Strahlentherapie“ der Strahlenschutzkommission des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit seit 1985
- Ernennung zum Vorsitzenden des Ausschusses „Medizin und Strahlenschutz“ der Strahlenschutzkommission des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zum 1.1.1987
- Berufung zum Mitglied in der Strahlenschutzkommission zum 1.1.1987
- Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte seit 1981 mit zweimaliger Wiederwahl
- Gründungsmitglied der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte
- Mitglied der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft Würzburg
- Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
- Mitglied des Tumorzentrums Würzburg
Ausrichtung von Tagungen:
- Tagung der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Würzburg (1976, 1983)
- Symposium der Abteilung Nuklearmedizin der Universität Würzburg in Würzburg (1977, 1986)
- 23. Jahrestagung der Vereinigung deutscher Strahlenschutzärzte und 8. Jahrestagung des Verbands für med. Strahlenschutz in Österreich in Würzburg (1982)
- Tagung der Sektion Schilddrüse der DGE und der AG für chirurgische Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in Würzburg (1986)
Tätigkeiten international
- Gründungsmitglied der EANM
- Delegierter der DGN für den Delegiertenrat der EANM
- Enge Zusammenarbeit und Ausrichtung gemeinsamer Jahrestagungen mit dem Verband für med. Strahlenschutz in Österreich
Ehrungen und Auszeichnungen
1969 Paul-Martini-Preis
1984 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Verbandes für med. Strahlenschutz in Österreich
1986 Verleihung des Bayerischen Verdienstordens
1992 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft in der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte
2002 Verleihung der Georg-von-Hevesy-Medaille der DGN
2010 Ehrenmitgliedschaft der Bayerischen Nuklearmediziner
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit
1955: Inauguration der Isotopennephrographie
1958: Messung von Kreislaufzeit und Plasmavolumen
1961: Einführung eines I-131-Kurztests in die Schilddrüsendiagnostik
1962: Stereotaktische Therapie mit Y-90-seeds durch Implantation in den Hypophysen-Vorderlappen
1964: Einführung eines T3-Uptake-Tests in die Schilddrüsendiagnostik
1965: Inauguration der Speicheldrüsen-Szintigraphie. Evaluierung der Schilddrüsen- und Herzszintigraphie mit Tc-99m
1969: Entwicklung der Knochendichtebestimmung mit einem I-125-Profilscanner an der Mittel-Phalanx
1980: Etablierung des Tg-RIA in der Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms
1982: Entwicklung des EKG-getriggerten SPECT im Rahmen der Radionuklid-Ventrikulographie
1983: Evaluierung der Bestimmung freier Schilddrüsenhormone im Serum
1984: Evaluierung der Entzündungsdiagnostik mit markierten autologen Leukozyten
1985: Entwicklung eines CT-Verfahrens zur Knochendichtebestimmung am Radius (pQCT)
1988: Erfolgreiche Markierung und Einsatz von LAK-Zellen in der szintigraphischen Diagnostik
1994: Bestimmung von Jodid im Urin und Plasma mit der Ionenpaar-Umkehrphase-Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit elektrochemischer Detektion