Persönlichkeiten der deutschen Nuklearmedizin
Prof. Dr. Erich Oberhausen
©Universitätsarchiv Saarbrücken
Gestorben 1997 in Homburg/Saar
Schule / Studium / Weiterbildung
Schulausbildung
1946 Abitur am Realgymnasium Völklingen
Studium
1946 – 1948 Physik an der Universität Mainz
1948 – 1951 Physik an der Universität des Saarlandes
1954 – 1960 Studium der Medizin an der Universität des Saarlandes und Frankfurt/Main
Weiterbildungen
1952 – 1958 wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Institut der Naturwissenschaftlichen Fakultät und anschließend am Institut für medizinische Physik der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes
1958 - 1959 Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main
1959 – 1965 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Biophysik der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes
1965 - 1967 wiss. Oberassistent am Institut für Biophysik Universität des Saarlandes
1968 Approbation
1978 Anerkennung als Facharzt für Nuklearmedizin
Promotion / Habilitation
1955 Promotion zum Dr. rer. nat. mit der Studie „Quantitativer Nachweis von energiearmen ß-Strahlern mit fluoreszierenden Lösungen“
1963 Promotion zum Dr. med. mit der Studie „Die Altersabhängigkeit des Kalium- und Cäsium-137 Gehalts des Menschen“
1964 Verleihung der Venia legendi für das Fach „Biophysik und physikalische Grundlagen der Medizin“ und Ernennung zum Privatdozenten, Habilitationsschrift „Die natürliche und künstliche Radioaktivität des Menschen"
Leitende Positionen und Ordinariat
1967 – 1969 Wissenschaftlicher Rat am Institut für Biophysik
1969 Außerplanmäßiger Professor und Bestellung zum Abteilungsvorsteher der neuen Abteilung für Nuklearmedizin und Medizinische Physik, Integration der Abteilung in den Fachbereich Radiologische Klinik
1971 Professor auf Lebenszeit
1972 Direktor der Abteilung für Nuklearmedizin und Medizinische Physik an der Radiologischen Universitätsklinik der Universität des Saarlandes
1980 Ruf des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit als Direktor des neuen Instituts für Strahlenhygiene des Bundesgesundheitsamtes in München-Neubiberg, den Prof. Oberhausen jedoch ablehnte
1981 C 4 Professur für Nuklearmedizin und Medizinische Physik an der Universität des Saarlandes
1992 Eintritt in den Ruhestand
Akademische Selbstverwaltung
1973 - 1975 erster Vizepräsident für Forschung der Universität des Saarlandes
Gremienarbeit in Deutschland
1970 - 1989 Obmann des Ausschusses Nuklearmedizin im Fachnormenausschuss Radiologie des DIN
1971 – 1975 Mitglied der Deutschen Reaktor-Sicherheitskommission mit Zuständigkeit für Medizin und Strahlenbiologie beim Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
1974 - 1980 sowie 1981 – 1991 Mitglied der Strahlenschutzkommission beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1975 – 1977 sowie 1986 -1988 Vorsitzender). Hier stand er nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl Ende April 1986 im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und veröffentlichte in dessen Folge zehn Empfehlungen und Stellungnahmen für vorsorgliche Maßnahmen.
Mitglied des SSK-Ausschusses "Notfallschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen" (z. T. auch Vorsitzender)
Mitglied der Ausschüsse "Medizin und Strahlenschutz" sowie "Strahlenrisiko"
Tätigkeiten international
1972 - 1981 Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Technik bei der Kommission der Europäischen Gemeinschaften
1989 - 1991 Mitglied des Grundnormenausschusses (Strahlenschutz) der Europäischen Gemeinschaften
Ehrungen und Auszeichnungen
1989 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit
- Strahlenschutz (Entwicklung dosissparender neuer Diagnoseverfahren und Minimierung der Strahlenexposition für das medizinische Personal)
- „Oberhausen-Clearence“ zur Nierenfunktionsmessung
- quantitative Analyse des Jodstoffwechsels der Schilddrüse mit Hilfe geeigneter radioaktiver Jodisotope (Jod-123)
- Anwendung radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper zum Entzündungsnachweis und zur Tumorlokalisation
- Weiterentwicklung der nuklearmedizinischen Herzdiagnostik mit neuen Radiopharmaka