Persönlichkeiten der deutschen Nuklearmedizin
Prof. Dr. Friedrich Wolf
© privat
Gestorben 2003 in Erlangen
Schule / Studium / Weiterbildung
Schulausbildung
1948 Abitur am Humanistischen Gymnasium Hof / Saale
Studium
1948/49 – 1955/56 Studium der Medizin, sowie Teilstudium der Physik in Regensburg und Erlangen
1959 Stipendiat des Atomministeriums am britischen Atomforschungszentrum in Harwell, anschließend in den Isotopenabteilungen verschiedener englischer Kliniken
Weiterbildungen
1960 Anerkennung als Facharzt für Innere Krankheiten (Bayer. Landesärztekammer)
1970 Anerkennung der Teilgebietsbezeichnung für Gastroenterologie (Bayer. Landesärztekammer)
Promotion / Habilitation
1954 Promotion an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) zum Dr. med. mit der Dissertation „Der Radiojodtest bei ganzkörperbestrahlten Ratten, am lebenden Tier gemessen (mit Untersuchungen über aktiven Strahlenschutz)“
1965 Habilitation an der Universität Erlangen. Habilitationsschrift „Radioisotopen-Clearanceuntersuchungen der Leber unter besonderer Berücksichtigung allgemeiner kinetischer und spektrometrischer Probleme. (Aus der Medizinischen Universitätsklinik, Direktor Prof. Dr. N. Henning)
Akademische Lehrer, „Weggefährten“, Schüler
Zu den akademischen Lehrern lassen sich heute nur noch wenige Angaben rekonstruieren. Besonderen Einfluss hatte sicherlich Prof. Dr. Norbert Henning, der Direktor der Klinik für Innere Medizin an der Universität Erlangen.
Die Zahl der Weggefährten ist durch das intensive klinische, akademische, berufs- und standespolitische Engagement, vor allem in der Entwicklung eines neuen, medizinischen Fachbereichs sehr umfangreich. „Aus der Nachwelt“ an dieser Stelle einzelne Namen zu nennen hieße hier andere, nicht minder wichtige Personen wegzulassen, was ungerecht ausfallen könnte.
Ehemalige „Schüler“ in leitenden Positionen
Prof. Dr. Ekkefried Krönert (Chefarzt – Institut und Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums Nürnberg)
Prof. Dr. Jörg Mahlstedt (Essen)
Prof. Dr. Wolfgang Becker (Ordinarius für Nuklearmedizin an der Universität Göttingen)
Priv.Doz. Dr. Herbert Feistel (Leitender Arzt der Klinik und Institut für Nuklearmedizin des Klinikums Bayreuth)
Leitende Positionen und Ordinariat
1959-61 Planung und Aufbau der Nuklearmedizinischen Abteilung an der Klinik für Innere Medizin der Universität Erlangen
1961 Leitung der Abteilung für Nuklearmedizin
1965 Ernennung zum Privatdozenten für Innere Medizin und Nuklearmedizin
1973 Berufung zum ordentlichen Professor für klinische Nuklearmedizin
Akademische Selbstverwaltung
1982-1983 Mitglied des Senates der FAU Erlangen
1983-1985 Dekan der Medizinischen Fakultät der FAU Erlangen
1985-1987 Mitglied des Senates der FAU Erlangen
Tätigkeiten in der DGN
- 1968 Gründungsmitglied der Deutschen Akademie für Nuklearmedizin, 1976 der DGN (dabei federführend im Vorstand für Definition und Inhalte der Weiterbildung in Abstimmung mit Berufsverband und den beteiligten Fachgesellschaften)
- Mitwirkung / Leitung des Ausschuss Hochschulfragen
- Mitwirkung / Leitung des Ausschuss Weiterbildung
- 1985-1991 Vorsitzender der DGN
- mit Übergang der SNME in europäische EAN, Überleitung der DGN zur nationalen Kongress-Gesellschaft mit erstem Kongress in Freiburg 1987 (Mitgliederzahl in der Amtszeit entwickelt sich von ca. 120 auf ca. 700)
- Abschluss von Kooperationsverträgen und Vertiefung der Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbänden wie Deutscher Gesellschaft für Medizinische Physik, Berufsverband der Deutschen Nuklearmediziner
- 1989/1990 intensive Gespräche und Verhandlungen in der Zusammenführung / Unterstützung auch der raschen Wissensförderung zwischen Fachgesellschaften Ost- und Westdeutschlands
Gremienarbeit in Deutschland
- Mitglied der Strahlenschutzkommission der BÄK
- Delegierter zur Bayerischen Landesärztekammer
- Mitglied des Hochschulausschusses der Bayerischen Landesärztekammer, Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung (beteiligt an der Einführung des Facharztes für Nuklearmedizin in Deutschland 1977)
- DIN Normenausschuss Nuklearmedizin
- Fachberater der DFG und des BMFT
Tätigkeiten international
- 1962 Mitglied der Gesellschaft für Nuklearmedizin Freiburg (später SNME)
- 1980 Präsident der Gesellschaft für Nuklearmedizin, Society of Nuclear Medicine (Europe) mit internationalem Kongress in Nürnberg (hier Beschluss der beiden ersten Joint-Kongresse zwischen SNME und ENMS)
- Beirat der SNME
- Satzungskommission der EANM
Ehrungen und Auszeichnungen
- Georg- von Hevesy Medaille der Ungarischen Gesellschaft für Nuklearmedizin für die Förderung des Wissenschaftleraustausches mit Ungarn seit 1965
- Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (2001)
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit
- Integration von angewandter Pathophysiologie in Diagnostik und Therapie
- Hepato-Gastroenterologie, hämatologische und Stoffwechselerkrankungen. Methodenstudien in der Neurologie, Psychiatrie und Onkologie.
- Nierendiagnostik, Studien zur Myokardperfusion (erste intrakoronare Mikrosphären-Instillation)
- Grundlagenforschung zur Rezeptor- / Ligandenbindung, besonders der in-vivo Anwendung radioaktiv markierter monoklonaler Antikörper