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18.09.2008
Gesundheitsminister ergreifen Maßnahmen zum Radionuklid-Engpass
der Versorgungsengpass bei Radionukliden hat mittlerweile eine breite Resonanz in den Medien erhalten. Durch sachliche Berichte zum Thema wurden Patienten frühzeitig informiert und über die Situation aufgeklärt. Dank der intensiven und effektiven Zusammenarbeit zwischen DGN-Vorstand und -Pressestelle haben wichtige Medien das Thema aufgegriffen, so beispielsweise FAZ, Süddeutsche, Handelsblatt, WDR, ZDF.
Der Beitrag des ZDF ist im Internet unter unten stehendem Link abrufbar.
Die DGN ist damit einen großen Schritt vorangekommen, die Öffentlichkeit und die relevanten Gremien für dieses Thema zu interessieren und zu sensibilisieren. Die starke öffentliche Resonanz hat deutlich gemacht, dass noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist. In diesem Sinn hat das Gespräch mit Vertretern des Bundesministeriums für Gesundheit unter Teilnahme auch von Vertretern von Landesbehörden am Montag vergangener Woche zu einem konstruktiven, kontinuierlichen und anhaltenden Informationsaustausch zwischen DGN und dem Ministerium geführt. Als Teilergebnisse sind zu nennen:
Das BMG wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umweltschutz (BMU) und den Landesbehörden Erleichterungen bei den strahlenschutzrechtlichen Umgangsgenehmigungen prüfen, die zu akuter Entlastung führen sollen. Wie von der European Association of Nuclear Medicine (EANM) empfohlen, sollen damit Alternativen für Tc-99m unterstützt werden.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation wird sich das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zeitnah mit der Bedeutung der PET für die Krankenversorgung beschäftigen.
Sofern die im Einzelfall bestehenden Umgangsgenehmigungen für die alternativ zum Tc-99m-Radiopharmazeutikum verwendeten Radiopharmaka nicht ausreichend sind, sollten sich die betroffenen nuklearmedizinischen Einrichtungen an die für sie lokal zuständigen Genehmigungsbehörden wenden.
Zudem hat das BMG das Anliegen der Nuklearmediziner hinsichtlich einer optimalen Versorgung der Patienten auf der Konferenz des EU Health Security Committee (HSC) am vergangenen Donnerstag exzellent vertreten. Das HSC wurde von den EU-Gesundheitsministern einberufen, um sich dem Versorgungsengpass mit Radionukliden anzunehmen.
Wichtige Grundlage der Konferenz waren die von der EANM bei den nationalen Fachgesellschaften erhobenen Daten zum Versorgungsengpass. Gemäß der Umfrageergebnisse der EANM steht in allen EU-Mitgliedsstaaten nur etwa 50 Prozent des Mo-99m-Bedarfs zur Verfügung. Damit ist die Situation ernst, es kann aber noch nicht von einer Krise gesprochen werden. Die fair-share-Politik der Industrie wurde von den Mitgliedsstaaten positiv hervorgehoben. Auf EU-Ebene werden zurzeit Informationen eingeholt, inwieweit ein Import von Mo-99m aus Russland realisierbar ist. Ferner wurde die Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission mit der weiteren Koordination aller erforderlichen Maßnahmen beauftragt, die den Versorgungsengpass beseitigen und zukünftige Notstände vermeiden sollen.
Eine Delegation der EANM hat sich am vergangen Montag mit den Generaldirektionen Health und Enterprise getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei konnte die EANM auf eine umfangreiche Unterstützung durch die nationalen Gesellschaften zurückgreifen.
Alle aktuellen Informationen zum Thema stehen zeitnah auf der DGN-Homepage www.nuklearmedizin.de in der Rubrik „News" zur Verfügung. Sie werden darüber hinaus den Mitgliedern per E-Mail zugesandt, insbesondere wenn unerwartete Nachrichten zu berichten sind. Über den Fortgang des Versorgungsengpasses auf europäischer Ebene berichtet die EANM kontinuierlich über ihre Homepage www.eanm.org.
zum ZDF-Beitrag |