In der Herzdiagnostik spielt die Nuklearmedizin schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle insbesondere bei einer der Volkskrankheiten, der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Bei dieser Krankheit werden durch Fettablagerungen die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel versorgen, verengt oder sogar verstopft, so dass sich die Versorgung einzelner Bereiche des Herzens bis hin zum gefürchteten Herzinfarkt verschlechtert. Mit Hilfe der nuklearmedizinischen Untersuchung des Herzmuskels (Myokardszintigraphie), kann sichtbar gemacht werden, wo und wie stark die Nährstoffversorgung eingeschränkt ist. Dazu werden den Patienten spezielle Radiopharmaka (Tc99-Sesta-MIBI, Tl201) in die Blutbahn injiziert, die sich im Herzmuskel besoders stark anreichern. Anders als bei der Koronarangiografie (Herzkatheteruntersuchung) werden also nicht die einzelnen Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel röntgenologisch dargestellt, sondern es wird die regionale Herzmuskeldurchblutung sichtbar gemacht. Da Katheteruntersuchungen zwar die Einengung von Herzkranzgefäßen, nicht aber die Durchblutung des gesamten Herzmuskels sichtbar machen, sind Myokardszintigraphien bei der Planung und Kontrolle der KHK-Therapie unverzichtbar.
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